Die Entscheidung für 2022 des Spiel des Jahres e. V. für das „Kinderspiel des Jahres 2022“ wurde am letzten Frühlingstag bekannt gegeben, zuvor von 8 Vereinsmitgliedern zuzüglich 3 Beratern in einem koordinierten Verfahren ausgewählt. Der Preis ist prestige- sowie verkaufsfördernd.
Zum ersten Mal seit zwei Jahren fand die Preisverleihung wieder vor einem Publikum statt, wie schon 2019 im ehemaligen Hauptzollamt in Hamburg. Die Auszeichnung „Kinderspiel des Jahres 2022“ geht an „Zauberberg“ von Jens-Peter Schliemann und Bernhard Weber von Amigo. Das Spiel konnte sich demnach gegen „Auch schon clever“ und „Mit Quacks & Co. nach Quedlinburg“ (beide von Wolfgang Warsch, Schmidt Spiele) durchsetzen, so verkündet es der Verein. In 2021 kamen 70 neue Kinderspiele auf den Markt.
Zum Spiel
Die Pressemitteilung des Produzenten AMIGO:
Am Fuße des Zauberbergs wohnt der Magier Balduin. Mithilfe seiner Irrlichter ruft er die Zauberlehrlinge vom „Zauberberg“ zu sich, um sie das Wissen der Magie zu lehren. Die Irrlichter zeigen den angehenden Zauberern dabei den Weg durch den geheimnisvollen Wald ins Tal. Doch auch die gemeinen Hexen folgen den Spuren der Irrlichter und ein Wettlauf beginnt. Nun sind die magischen Fähigkeiten der Spieler gefragt. Schaffen sie es, die „murmelnden“ Irrlichter möglichst geschickt auf den Weg zu bringen, sodass sie nur den Lehrlingen, nicht aber den Hexen den Weg zu Balduin weisen?
So spielt man „Zauberberg“:
Alle Lehrlinge und Hexen werden auf ihre entsprechenden Felder auf dem Spielplan platziert. Reihum ziehen die Mitspieler zufällig unterschiedlich farbige Kugeln aus dem Beutel und platzieren diese so, dass sie beim Hinabrollen über den Spielplan möglichst einen Zauberlehrling treffen. Gemeinsam beraten die Spieler, welcher Startpunkt am geeignetsten für die Kugel ist. Trifft die Kugel auf eine Figur, egal ob Hexe oder Zauberlehrling, so wird diese den Weg entlang nach unten auf das nächste freie Feld, das der Farbe der Kugel entspricht, vorgerückt. Dann ist der Nächste an der Reihe. Ziel des Spiels ist es, 4 Zauberlehrlinge den Berg hinab ins Ziel zu bringen, bevor dort 3 Hexen ankommen.
„Zauberberg“ von Jens-Peter Schliemann und Bernhard Weber wartet mit einem außergewöhnlichen 3D-Spielplan, einfachem Spielmechanismus und aufwendig gestaltetem Spielmaterial auf. Das überzeugte auch die Expertenjury des „Spiel des Jahres e. V.“, die „Zauberberg“ zum „Kinderspiel des Jahres 2022“ kürte. Durch das kooperative Spielziel können Kinder erste gemeinsame Erfahrungen zu strategischen und taktischen Überlegungen sammeln.
Also ein Spiel für 1–4 Personen ab 5 Jahren, Kaufpreis etwas bei 36 Euro. Die Jury stellte fest, dass vom flotten Aufbau über Detailregeln bei diesem faszinierenden kooperativen Spiel alles gut durchdacht wurde, sodass sich Kinder immer wieder vom „Zauberberg“ verzaubern lassen möchten. Das Spiel „Zauberberg“ wird von Kindern schnell ohne Hilfe von Erwachsenen beherrscht und folglich auch allein im Kinderzimmer gespielt werden können.
„Wir freuen uns riesig, dass unser Kugelbahnspiel nach so vielen Kindern nun auch die Jury begeistern konnte“, erklärt das Autorenteam Schliemann-Weber. „Die Entwicklung hatte es wirklich in sich“, fügt Redakteur Holger Grimm hinzu. „Dabei war Corona nicht mal die größte Hürde, die wir zu nehmen hatten. In Zusammenarbeit mit unserem Produzenten haben wir lange daran gearbeitet, bis wir einen ausgewogenen Verlauf der Kugeln gewährleisten konnten. Aber wie man sieht: Die Arbeit hat sich gelohnt!“
Begründung der Jury
„In ‚Zauberberg‘ kommt die beliebte Kugelbahn auf eine neue Art zum Einsatz: Sie wird der Schauplatz für magische Wettrennen: kooperativ, in Teams oder auch allein. Der attraktive Spielaufbau zieht die Kinder an den Spieltisch und der innovative Murmelmechanismus lässt sie nicht mehr so schnell los. Hier folgen angeregten Diskussionen zur Platzierung von Murmeln gebannte Blicke auf die Kugelbahn. Das ist ein Gesamtpaket, das die Kinder immer wieder bezaubert.“
Keine leichte Entscheidung
„Es war ein insgesamt starker Jahrgang, bei dem es einige gute Spiele nicht auf die Liste geschafft haben“, sagte der Koordinator der Kinderspieljury, Christoph Schlewinski zur Preisverleihung.
Die Spielerfinder
Schliemann und Weber erklärten, dass ihnen die ursprüngliche Idee zu dem Spiel bereits vor fast 20 Jahren gekommen sei und glücklicherweise noch kurz vor der Corona-Pandemie umgesetzt werden konnte. Dadurch konnte das Spiel noch ausführlich von Kindern getestet werden, bevor auch die Kindergärten und Horte pandemiebedingt in den Lockdown mussten. Die Jury erklärte, diese Lockdowns hätten das Entwickeln und Testen von Kinderspielen erheblich erschwert.