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Weltraumrennen mit Revell - Teil 2 Die mächtige SATURN V

Revell Apollo 11 Saturn V Rakete (04805)

Post Weltraumrennen mit Revell - Teil 1 beschreibt die Umstände, wie es zu dem Apollo-Programm kam. Bereits 1959 entstanden die ersten Studien zur Saturn Rakete, zwei Jahre vor J. F. Kennedys berühmter Rede: We choose to go to the Moon. So ist dann auch 1961 die offizielle Geburtsstunde des Programms. Nach dem Vorbild des konservativen Ingenieurswesens wurde das Konzept breit gefächert. Schnell war klar, dass eine dreistufige Rakete benötigt wird, denn es war essenziell, die leer gebrannten schweren Hüllen nach und nach loszuwerden. Das sowjetische Design und das NASA-Design unterscheiden sich in einem, vielleicht entscheiden Punkt, den auch Dr. Wernher von Braun gut bedacht hatte. Wie viel Antriebsmotoren verwendet die erste Stufe. Die Entscheidung hat unmittelbaren Einfluss auf den Durchmesser der ersten Stufe und, wie das bei Fundamenten so ist, auch das, was darauf aufbaut. Es galt also das Vehikel zu konzipieren, aber dazu auch Erkenntnisse und Trainings der Crew einer bemannten Raumfahrt. So entstand neben dem Apollo-Programm das Programm Gemini, dessen Aufgabe es war, die notwendigen Raumfahrzeugmanöver im Orbit im Kleinen zu erproben, aber auch die Astronauten ihr Schiff verlassen zu lassen und navigieren. Wie ja auch schon die Atlas-Rakete des Mercury-Programms aus militärischen Finanztöpfen entstanden ist, so wurde auch die Titan-II für Gemini aus dem Bereich der hochmodernen militärischen Interkontinentalraketen gewählt. Die Titan bestach durch ihre Zuverlässigkeit. Sie absolvierte im April 1964 und Januar 1965 zwei unbemannte Testflüge und ab März 1965 alle 12 Gemini-Flüge, wobei die 18 Astronauten schließlich unversehrt den Weg zurück zur Erde fanden. Ab Gemini-6 sollten dann Rendezvous im Orbit stattfinden. So wurde dann vor dem Start der paarweise bemannten Gemini Rakete eine unbemannte Agena Oberstufe in den Orbit geschossen. Als Trägerrakete wurde hierfür sowohl die Atlas aus dem Mercury-Programm als auch die Titan Rakete der bemannten Gemini-Starts verwendet. Die Agena Oberstufe wurde schon frueher von der US Airforce als Satellit bestellt, die je nach Missionszweck entsprechend ausgestattet war. Die Agena-Stufe für den Gemini-6 Start erreichte den Orbit nicht, schlug also fehl. Erst für Gemini-8 war wieder eine Agena-Oberstufe bereit für den Flug ins All und 100 Minuten später startete die eigentliche bemannte Gemini-8 Besatzung und docke für seine Übungen an die Agena an. Auch Gemini-9 sollte wieder ein Kopplungsmanöver durchführen, aber die beiden Halbschalen, die den Andockbereich in der Aufstiegsphase der Agena an der Spitze der Rakete umschließen, öffnete sich nur teilweise. So blieb es nur bei einer schönen Aufnahme, die der Agena für Gemini-9 den Spitznamen „verärgerter Alligator“ einbrachte.

verärgerter Alligator

Gemini-9 - Verbesserter Ziel-Andockadapter: Der verärgerte Alligator (aus NASA - Great Images in NASA Description, gemeinfrei)

Der letzte Gemini-Flug, Gemini-12, fand dann im Juni 1966 statt, vier Monate nachdem die erste Rakete mit Komponenten des Apollo-Raumschiffs erfolgreich startete. Die erste Apollo-Mission wurde mit der zweistufigen Saturn-IB durchgeführt, die Apollo-Kapsel wurde bei diesem Flug unbemannt getestet, wobei der Wiedereintritt hier die Herausforderung war. Das günstigere Zweistufendesign reichte hier aus, da es lediglich um erdorbitale Erprobungen ging. Die Oberstufe blieb dann konzeptionell für alle Saturn-Raketen gleich. Die ersten Tests der Saturn-IB gehen auf Oktober 1961 zurück, wo sukzessive die einzelnen Stufen erprobt wurden, insbesondere die Oberstufe, bis schließlich im November 1967 die erste Saturn-V mit Apollo-4 ins All startete. Zuvor gab es 13 Starts der Saturn-I bzw. Saturn IB. Der 14. Start der Saturn-IB konnte nicht stattfinden, weil einen Monat vor dem Starttermin das Apollo-Modul bei einer Übung mit den Astronauten an Bord ausbrannte. Das Unglück führte dazu, dass das ganze Fahrzeug noch einmal auf seine Sicherheit überprüft wurde, und daraufhin stark verbessert wurde.

Und nach dieser einleitenden Vorgeschichte mag es am Gründungsjahr der Firma Revell im Jahre 1956 liegen, dass man sich nicht so intensiv auf die Raumfahrt konzentrieren konnte. Schließlich waren konkurrierende Firmen schon 15 Jahre und länger am Markt etabliert, so war es sicher notwendig rasch eine breite Basis an Modellen zu entwickeln. So blieben, abgesehen von der in der deutschen Geschichte begründete A-4, andere Modelle aus dem Weltraumprogramm bei Revell aus. Mit der Saturn-V, Erstausgabe im Jahr 1969 im Maßstab 1:96 kam die erste Rakete auf den Markt, pünktlich zum ersten Mondflug mit Apollo-11 am 20. Juli des Jahres. Rund alle 13 Jahre taucht das Modell in neuen, aber unveränderten Produktionen wieder auf. Vermutlich geschuldet der frühen Ausgabe oder auch geheim gehaltenen Bauplänen, weist das Modell Abweichungen zum Original auf. So hat sich auch für die Saturn-V ein Marktplatz gebildet, um das Revellmodell zu supern, insbesondere, wenn das Modell in die einzelnen Stufen aufgebrochen werden soll, so wie es zum Beispiel auch im Museum in Cape Canaveral steht. Hierauf spezialisiert zum Beispiel die Firma New Ware Was wurde noch spannendes aus diesem Saturn-V Bausatz bei Revell entwickelt? Nun, es gibt noch ein 03700 Bausatz, der nur das Apollo-Raumschiff beinhaltet, also das Command Service Modul und das Mondlandemodul. So kann das Raumschiff gekoppelt aber auch getrennt mit gelandetem Mondlandemodul aufgebaut werden.

03700 Bausatz aus der Saturn V

Spritzlinge für Revell 03700 aus der Apollo Box

Wenn Sie auch an anderen Geschichtsereignissen interessiert sind, so lesen Sie hier. Mein Vater, ein Modellbauer der alten Schule, war nie damit zufrieden, den Plastikbausatz einfach nur zusammenzukleben. Aber wenn man sich den Bericht FineScale Modeler 2006/04 ansieht, kann man davon ausgehen, dass man mehr lernt, als nur den Kleber aufzutragen. Wie sieht es bei Ihnen aus? Mögen Sie es, Ihren Bausätzen ein detaillierteres Aussehen zu geben?

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