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Klemmbausteine ums Bahngleis

Erstes und neuestes Gleissystem

Nachdem ich mit einer Einführung in die Klemmbausteinebegonnen habe, gibt es hier einige tiefere Einblicke in eine Unterkategorie, die Züge. Übrigens, es gibt auch einen Beitrag über ein Zugmodell, den BR 650 Dieseltriebwagen. Aber fangen wir mit einigen Fakten an. Ein den Markt lange dominierender Hersteller von Klemmbausteinen hatte 1966 ein Eisenbahnsystem eingeführt, leider eine stiefmütterliche Sparte. Seit ewig besteht das System aus einem einzigen Kreisradius, geraden Schienenstücken und einer Weiche, glücklicherweise passend zum vorhandenen Gleisbogen mit Ihrer Gegenweiche, also die gespiegelte Weiche. Man nennt sie dann auch links oder rechts abbiegende Weiche. Das war es an Gleisen.

Dann gab es noch über die Geschichte hinweg verschiedene Systeme der Elektrik. Angefangen mit 12V Technik und Schienen mit zwei Mittelleitern zwischen den Gleisen, so war der Anfang. Es hatte Vorteile und Nachteile.

Gefolgt wurde das System von stromführenden Schienen, also eine verbunden mit dem Pluspol, eine mit dem Minuspol. Die Spannung wurde dann dort einfach abgegriffen. Schön, weil es näher zum Original war als die zusätzlichen inneren Stromschienen. Negativ, das gilt für beide Gleissysteme, weil man beim Bau einer Kehrschleife (also ein Kreis, der in eine Ein- und Ausfahrt mündet) einen Kurzschluss in den Gleisen verursacht, wenn man sie nicht isoliert. Selbst wenn sie nur isoliert sind, würde das Fahrzeug dort stehen bleiben, weil die Spannung sich ja zur Fahrtrichtung umgepolt hat, also der Motor dann zurückfährt bzw. einfach dann auf der Isolation stehen bleibt. Gelöst werden kann das durch Gleisbereiche, die dann entsprechend umgepolt werden, oder man baut keine Kehrschleifen, so, wie es früher am Ende einer Straßenbahnlinie normal war, weil man einfach keine zwei Führerstände in die Straßenbahn eingebaut hatte. Einfacher Ausweg: Stumpfgleis mit Prellbock und ein Gleiswechsel für die Gegenrichtung.

Weiter zur Noppenstein-Bahn, man ging dann von den 12V zu den 9V über, wodurch es möglich wurde, die Akkutechnik zu benutzen. Damit fielen dann auch alle stromführenden Schienen weg, das ganze Gleis konnte aus günstigem Kunststoff gefertigt werden. Die Ansteuerung fand dann mit einer Infrarot-Schnittstelle statt, was in der Wohnung und außerhalb vom Tunnel auch ganz gut funktioniert. Tunnel sind eh schlecht, dann ist ja der Zug ja auch nicht mehr im Blickfeld… Aktuell betreibt man die Bahn mit Bluetooth, also von einer Handy-App, so haben die Kids auch genug Argumente, sich mehr mit dem Handy zu beschäftigen. Einige Hersteller bieten eine RC-Fernsteuerung an. Aber auch das hat Vorteile, dass mehr als einer auf einer Anlage gleichzeitig und interaktiv spielen kann. Es muss dann auch ein Platz für den Akku und den Steuermodul gefunden werden, und da die Personenzüge auch mit Interieur ausgestattet sind, ist der Block gelegentlich störend.

Beleuchtetes LEGO Creator 10277 Schweizer Krokodil

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Eine existierende Konstante ist die Spurweite. Mit fünf Noppen Abstand werden diese Gleise gebildet, also 40 mm Schiene zu Schiene. Es ergibt sich eine Spurweite von 37,5 mm. Das Original der bedeutenden Eisenbahnen, USA und Europa nehmen etwa 40 % des weltweiten Schienennetzes ein, verwenden die “Normalspur” 1435 mm. Als interessant für Modelle sind dann noch die Länder der ehemaligen Sowjetstaaten zu nennen, die eine breitere Spur verwenden, aber auch “nur” um 85 mm, was im Zusammenhang mit diesem Thema eher untergeht. Mancher von Ihnen wird jetzt sagen, aber ich fuhr doch auf der berühmten so-und-so Linie. Man muss einräumen, dass kleinere Länder sehr oft Zugmaterial importieren, also das “Oberteil” identisch mit anderen ist. Die Schmalspur soll aus diesem Post einmal komplett ausgeklammert werden. Daraus resultiert dann ein fester Maßstab von 1:38,267. Wenn man sich noch einmal dem Vorbild widmet, kann man grob sagen, dass ein standardisierter Personenwagen in Europa etwa 3 m breit ist und 4 m hoch, das sind die UIC-X. Doppelstockwagen, moderne Güterwaggons nehmen da noch eine Sonderstellung in den Dimensionen ein. Das ergäbe eine Noppenweite von 10 Noppen. Ein Schnellzugwagen hätte eine Höhe von 10,8 Einheitssteinen. Es sei vorweggenommen, das macht bislang niemand, aber es ist die Modelltreue der Frontansicht. Wie auch schon im Modellbau oft umgesetzt, werden besonders die langen Wagons eingekürzt. Wer hat schon zuhause auch die Möglichkeit einen 200 m Radius maßstäblich nachzubauen. So ist die Firma Märklin lange Zeit damit durchgekommen, die Wagen um 20 % einzukürzen, was auf den kompakten und engen Anlagen auch ein sinnvoller Kompromiss ist. So ist es dann auch bei dem Rollmaterial der Klemmbausteine, Längeneinkürzungen, so, dass die Optik nicht ganz verloren geht.

Was ist am Markt verfügbar… Die optisch wertvollen Modelle der Firma Lego, dessen Zielgruppe die Älteren sind, verwenden eine Noppenbreite von sieben beim detailreichen Krokodil, 6 bei der eher kantige Santa Fe Diesellokomotive und 8 beim Disney-Zug. Es ist also alles dabei, aber es soll ja trotzdem noch auf den Tisch passen, die Länge der Santa Fe beträgt beeindruckende 45 m.

Hier eine Tabelle der am Markt verfügbaren Klemmbausteinzüge, absichtlich werden keine Hersteller genannt.

Größenverhältnisse und Modelltreue von Klemmbausteinzügen

Zu finden sind in den ersten Zeilen der Tabelle die schon bekannten und erwähnten Größen und Beziehungen. Die Originale sind außer farblicher Hinterlegung in der Zeilen dann noch in den Dimensionen von Millimetern aufgeführt, bei den Modellen die Auflösung in Einheitssteinen (Noppen und Bausteinhöhe, also 8 mm und 9,6 mm).

Die Spalte Ratio(H/W) beschäftigt sich mit dem Verhältnis von Weite zur Höhe. Der Mittelwert liegt bei den Originalen etwa bei 1:1,34, die Werte der verschiedenen Fahrzeuge liegen eng beieinander. Es gibt einen Hersteller, zugegeben, es liegt derzeit nur ein vergleichbares europäisches Modell vor, da weicht das Modell nur 4,6 % ab. Aus eigener Anschauung kann ich feststellen, dass das Modell das Original sehr gut wiedergibt. In einem YouTube Video erkannte ich die V200.1, was bei der DB der BR221 entspricht. Das Video zeigt ganz eindeutig, dass das Modell viel zu hoch geraten ist, die Tabelle bestätigt, über 20 % zu hoch, gleiches gilt für den VT11.6 (BR601/BR602). Der “Rheingold” Wagon ist mit 17 % ebenfalls zu hoch geraten. Die V100 gibt es in zwei verschiedenen Weiten, 6 Noppen und 8 Noppen, man kann gut erkennen, dass hier die 7 Noppen die richtige Wahl gewesen wäre, bei gleicher Modellhöhe.

Das erklärt dann den Fall, warum einige der Bauer die Modelle in der Weite mühsam anpassen. Mühsam, weil manche Grundplatten extra für das Produkt in der angebotenen Weite produziert werden. So sind auch Züge mit unterschiedlichen Weiten schlecht kombinierbar, da die Ansicht doch leidet. Eine Harmonisierung wäre hier von Vorteil, das haben die hart konkurrierenden Anbieter von Modelleisenbahnen schon sehr früh geschafft.

Es bleibt spannend. Wie sind Eure Meinungen zu diesen verschiedenen Modellen? Hinterlasst gerne einen Kommentar dazu.

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